Eugen Oker: Lebensfäden

Die ungewöhnlich gewöhnlichen Abenteuer des Fritz Kagerer aus Schwanheim

Mit einem Vorwort von Gerd Burger, 2019, 240 S., 19,90 Euro, ISBN 978-3-941306-88-2

Eugen Oker vergleicht das Leben mit einem Wollpullover, aus dem sich immer wieder Erinnerungsfäden herausziehen lassen. In „Lebensfäden“ schildert er Episoden sowohl aus seiner Kindheit als auch aus der Zeit als junger Ehemann und Vater, geht auf die manchmal verwickelte Geschichte seiner Familie ein, beschreibt ohne Beschönigung seine Jugend im Nationalsozialismus, seine Erlebnisse im Krieg. Okers Schreibstil ist anschaulich, unterhaltsam und witzig. Verblüffend modern und unverstaubt erscheint diese Literatur noch heute.

19,90 €

Inhalt.

Mit einem Wollpullover vergleicht der Oberpfälzer Erzähler Eugen Oker das Leben: Immer wieder lassen sich Erinnerungsfäden herausziehen. Hinter den „ungewöhnlich gewöhnlichen Abenteuern“ der Schelmenfigur Fritz Kagerer steckt nichts anderes als Eugen Okers Autobiographie.

Die Fäden zieht der Schriftsteller (1919-2006) aus der ersten Hälfte seines Lebens: Er erzählt von der eigenen Geburt, von verwickelten Verwandtschaftsbeziehungen, von Kinder- und Jugendstreichen, der Lust am Theaterspielen, aber auch vom Aufwachsen in der Zeit des Nationalsozialismus und vom ungeliebten Dienst in der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg, schließlich von der Gründung einer eigenen Familie. Seine Erzählungen sind nicht einfach Lebenserinnerungen, sie fächern ohne Beschönigung den sozial- und zeitgeschichtlichen Kosmos der 1920er, 30er und 40er Jahre auf, in dem Kinder in der Familie als Arbeitskräfte herhalten mussten, die Kirche noch die Kindheit prägte und klare Hierarchien das Leben bestimmten. Da blinder Gehorsam und prüde Moralvorstellungen ihm immer schon suspekt waren, begegnet Eugen Oker manch Unumgänglichem mit viel List und Einfallsreichtum.

Das alles erzählt Eugen Oker lustvoll und mit viel Sprachkomik, sein Schreibstil ist hintersinnig, deftig und witzig. Er schreibt bildhaft und anschaulich in einem bayerischen Deutsch. Verblüffend modern und unverstaubt ist diese Literatur noch heute.

Am 24. Juni 2019 wäre der Oberpfälzer Erzähler Eugen Oker 100 Jahre alt geworden. Zu diesem Anlass erscheint sein Roman „Lebensfäden“ in einer Neuausgabe mit einem Vorwort von Dr. Gerd Burger.

 

Über den Autor.

Eugen Oker

Eugen Oker

Eugen Oker wurde am 24. Juni 1919 in Schwandorf in der Oberpfalz geboren. Er war ein wahrer Tausendsassa: Er arbeitete als Topograf, nach dem Ende des 2. Weltkriegs als Maurer und Ofensetzer, dann als Journalist. Er schrieb viele Beiträge für den Bayerischen Rundfunk, u.a. für die Sendung "Bayern wo’s kaum einer kennt". Oker gilt als Erfinder der Spielekritik. Seit 1971 war er freier Schriftsteller. Er lebte bis zu seinem Tod 2006 in München.
Eugen Oker wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Astrid-Lindgren-Preis und dem Friedrich-Baur-Preis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.

 

Kuckuck & Straps.

Kuckuck & Straps, so nannte Eugen Oker seinen eigenen Kleinverlag in München, in dem er seine Bücher mit mühevoller Handarbeit fotokopierte und herausgab. Nach seinem Tod übernahm der Viechtacher lichtung verlag Okers Verlag. Im lichtung verlag erscheinen Okers Bücher in Neuausgaben.

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Ein Bilderbuch für Jung und Alt: In kurzen gereimten Vierzeilern stellt Eugen Oker sprachspielerisch 122 Tiere aus aller Welt vor.

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Bloß der König

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Dieser Erzählband enthält 21 wunderbar bayerische Geschichten des Oberpfälzer Schriftstellers Eugen Oker.

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Das fiktive Tagebuch eines unbedarften Schulbuben und HJ-Fahnenträgers zeigt, wie sich das nationalsozialistische Gedankengut allmählich in den Köpfen breitmachen konnte.

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Eugen Oker erzählt in diesem autobiographischen Roman die Geschichte eines jungen Topografen, der sich zunächst freiwillig zum Kriegsdienst im Zweiten Weltkrieg meldet, am Ende aber desertiert - ein authentischer Rückblick auf die unheilvollen Jahre deutscher Geschichte.

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lichtung verlag GmbH
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94234 Viechtach

Tel.: 09942 2711
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